Randvoll

Hungrig sind sie durch die Felder gestreift auf der Suche nach einer nährenden Ähre, Jesus und seine Vertrauten. Hungrig sind sie umhergestreift auf der Suche nach dem täglichen Brot. Hungrig bricht Jesus nach dem Palmsonntag auf. Es fehlt und mangelt an allen Ecken und Enden.

Nur dann und wann – etwa bei jenem letzten gemeinsamen Mahl – geschieht es, dass alle satt werden: eine Handvoll Brot für jede und jeden und randvoll der Becher.

Wo geteilt wird, da geschieht Verwandlung. Wo dazu beigetragen wird, dass niemand hungrig schlafen gehen muss, da ereignet sich Zukunft. Eine Handvoll Brot für jede und jeden und randvoll der Becher. «Tut dies zu meinem Gedächtnis.» Durch alle Zeiten.

Warum heisst der hohe Donnerstag auch «grüner Donnerstag»?

Volkstümlich wird der Begriff «grüner» Donnerstag mit den vor allem grünen Speisen erklärt (z.B. Spinatwähe), die an diesem Tag gegessen wurden. Diese Erklärung ist aber vermutlich falsch. Wahrscheinlich stammt das Wort aus dem mittelhochdeutschen «gronan», was «weinen» bedeutet. So wurde aus dem Tag der Trauer ein grüner Tag. Gedacht wird dem letzten Mahl von Jesus mit seinen Gefährt:innen, der «Einsetzung» des Abendmahls, als zentrales christliches Ritual. In der evangelischen Tradition wurde lange der Gründonnerstag höher eingestuft als der Karfreitag.