Frühmorgens

«Frühmorgens, als es noch dunkel war», so beginnt die Ostererzählung, so beginnen Wandlungsprozesse.

Dunkel ist die Ausbeutung von Erde, Wasser und Luft. Der Morgen bricht an, wo nicht länger geschwiegen wird. Wo das Wohl der nächsten Generation berücksichtigt wird. Wo rücksichtsvoll gehandelt wird.

Wandlungsprozesse brauchen nicht selten viel Zeit – die Ostererzählungen sprechen vom dritten Tag. Wandlungsprozesse sind nicht immer im Voraus klar absehbar – die Ostererzählungen sprechen vom Erkennen erst im Nachhinein. Wandlungsprozesse werden nicht selten von andern infrage gestellt – die Ostererzählungen sprechen von Geschwätz. Sind Wandlungsprozesse auch langsam, unsicher und bestritten, sie sind unaufhaltsam wie das Morgenlicht.

«Frühmorgens, als es noch dunkel war», so beginnt die Ostererzählung, so beginnen Wandlungsprozesse.

Was wird an Ostern gefeiert?

Das Hochfest im Christentum feiert die Auferstehung von Jesus von den Toten und somit auch das Versprechen und die Hoffnung auf die eigene Auferstehung. Ostern erzählt von der christlichen Überzeugung, dass das Leben nach dem Tod weitergeht. Es ist ein Tag der Transformation, an der Ungerechtigkeit und Tod überwunden werden und dem Leben mit der Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit Platz machen.

An Ostern vermischen sich vorchristliche und christliche Bräuche. In vorchristlicher Zeit gab es viele Frühlingsrituale. Die «Ostereier» sind vermutlich ein Brauchtum, das auf die Zinszahlung von Pächtern an Gutsbesitzer zurück geht, denn Ostern war auch Zinstag. Gleichzeitig steht das Ei als Fruchtbarkeitssymbol und Symbol für Metamorphose sowohl in Verbindung alter Traditionen als auch in christlicher Überzeugung.

Frohe Ostern und herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!