Wie fühlen Sie sich?

Falls Sie mit Fasten begonnen haben, ist es nicht aussergewöhnlich, während zwei oder drei Tagen – insbesondere zu Beginn – ein wenig schlecht gelaunt zu sein. Stress oder wichtige Entscheidungen sollten Sie in diesen Tagen meiden. Bald wird es besser, und Sie fühlen sich wie neu geboren.

Fasten ist viel mehr als nur ein Verzicht oder eine Entschlackungskur. Es ist eine Erfahrung von drei Dimensionen, der körperlichen, der spirituellen und der sozialen. Erst die Integration dieser drei Dimensionen führt zu einer beglückend-bereichernden Erfahrung, wobei die körperliche Ebene die Grundlage bildet. Denken Sie daran, täglich 2 – 3 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen!

Es gehört dazu, dass während des Prozesses verschiedenste Gefühle aufkommen. Hochgefühl, Zweifel, Motivationsprobleme, Stolz, schlechte Laune, Leichtigkeit, Stress … Lassen Sie die Gefühle und Emotionen zu, schreiben Sie sie nieder oder besprechen Sie diese mit Mitmenschen. Es hilft natürlich, sich mit anderen Fastenden auszutauschen, da diese womöglich ähnliche Prozesse durchmachen. Informieren Sie sich über Fastengruppen in Ihrer Nähe: www.sehen-und-handeln.ch/fasten

So wie der Körper während des Fastenprozesses Giftstoffe ausschafft, die sich im Körper eingelagert haben, hilft das Fasten auch beim Loslassen von Gefühlen und Emotionen. Diese dürfen und sollen zum Vorschein kommen, auch wenn sie nicht immer angenehm sind. Lassen Sie diese zu und lassen Sie los. Loslassen unterstützt den Fastenprozess – Fasten unterstützt das Loslassen.

Probieren Sie’s zwischendurch mal mit der PME-Methode:

PME (Progressive Muskelentspannung) ist ein leicht erlernbares systemisches Muskelentspannungstraining zur Förderung der Körperwahrnehmung und Entspannung. Durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen wird ein Zustand von tiefer Entspannung erreicht. Nacheinander werden einzelne Muskelpartien in einer bestimmten Reihenfolge zunächst angespannt, die Muskelanspannung kurzgehalten und danach die Spannung bewusst gelöst. Dabei wird die Konzentration der Person auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet und auf die Empfindungen, die mit diesen unterschiedlichen Zuständen einhergehen. Neben der Entspannung der Muskulatur werden auch andere Zeichen körperlicher Unruhe oder Erregung (Herzklopfen, Schwitzen, …) gemildert werden. Bei Angst- und Spannungszuständen (inklusive damit verbundener körperlicher Beschwerden) ist die spezifische Wirksamkeit der PME gut belegt.

PME ist leicht zu erlernen und während dem Fasten ein probates Mittel, um den verschiedensten Störungen zu begegnen, sie hat sich von auftretenden Angststörungen über Schmerzen, Schlafstörungen bis zum Stressabbau bewährt. Schon die Ablenkung und spezifische Konzentration hilft. Während einer Fastenwoche regelmässig praktiziert, können die Geübten diese Methode später auch selbst anwenden – allerdings ist es immer wieder wohltuend, angeleitet zu werden. Die PME basiert auf den vier Übungsphasen:

Hinein-Spüren, Aufmerksamkeit auf die jeweilige Körperregion lenken

Anspannen und Halten, Spannung 5 – 10 Sekunden halten

Entspannen, mit dem Ausatmen Spannung lösen

Nachspüren, ca. 30 Sekunden aufmerksam in der betreffenden Muskelgruppe bleiben