Hülle und Fülle oder Mangelnde Mittel?
Dabei wäre es eigentlich möglich, alle rund acht Milliarden Menschen auf der Welt zu ernähren. Global werden täglich gut 9’700 kcal produziert. Mehr als die Hälfte (ca. 5’600 kcal) davon wird für Viehfutter, Bioenergie und industrielle Rohstoffe genutzt. Dennoch könnte mit dem Rest der Tagesbedarf einer Person (2’300 kcal) mehr als reichlich gedeckt werden. Es blieben sogar noch 2’900 kcal Überschuss übrig! Das Problem mit dem Hunger liegt somit nicht in der Produktion.
Damit alle satt werden
In der Politik besteht jedoch kein grosses Interesse, diese Situation zu ändern. Das nachhaltige Engagement ist klein: Es wird produziert, was Gewinn optimiert, und nicht, was der Ernährung der Menschen dient. Es bräuchte ein Umdenken im jetzigen Ernährungssystem, um dafür zu sorgen, dass alle genug zu essen haben. Dafür müssen die Rechte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern gestärkt werden. Ihr gesicherter Zugang zu Ressourcen sorgt für eine selbstbestimmte Nahrungsmittelproduktion. Erhalten sie zudem mehr Mitspracherecht in politischen Prozessen und Abkommen, können Landraub, Wasserknappheit, Biodiversitätsverlust und die exzessive Verwendung von Pestiziden eingedämmt werden. Zusätzlich können wir als Käufer:innen mit einem saisonalen und regionalen Konsum sowie mit der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ebenso zu einem gerechteren Ernährungssystem beitragen.