Die Welt ist an einem Punkt, an dem das Reparieren von Schäden, die durch das heutige Wirtschaftsmodell entstanden sind, nicht mehr genügt. Wollen wir etwas verändern, braucht es uns alle.
Wir müssen ein neues Modell, einen radikalen Paradigmenwechsel initiieren, damit unsere Lebensweise sich hin zum Besseren verändert. Bauen wir auf die Zusammenarbeit zwischen den Individuen und den Gruppen, in enger Verbindung mit unserer Umwelt. Denn eine in die Zukunft gerichtete Wirtschaft und ein massvoller Konsum bedeuten nicht Verzicht, sondern Bereicherung. Ein Beispiel ist die lateinamerikanische Bewegung der sozialen und solidarischen Wirtschaft (Economie sociale et solidaire ESS). Unternehmen, die sich daran beteiligen, arbeiten unter Wahrung sozialer und solidarischer Normen. Gewinn wird wieder in den Betrieb eingebracht.
Ein anderes Beispiel sind «Benefit Corporations», Gesellschaften, deren Endziel nicht die Gewinnoptimierung ist, sondern bei denen die sozialen und ökologischen Themen im Zentrum ihrer Aktivitäten stehen. Beispiele dafür sind das niederländische Unternehmen Fairphone oder die Walliser Firma Opaline.
Vielerorts entstehen gesellschaftliche Initiativen mit lokaler Verankerung. Dank dem «gemeinsamen Tun» erreichen diese Initiativen ihre Ziele deutlich schneller als solche, bei denen ein ausgeprägter Konkurrenzkampf herrscht. Derartige Arbeitsmodelle gibt es viele, sowohl in den reichen Industriestaaten als auch in unseren Partnerländern, beispielsweise die Frauen oder Spargruppen im Senegal oder in Indien (Mehr dazu in den kommenden Tagen auf unserer Homepage).
Veränderungen geschehen nicht von heute auf morgen. Die Ökumenische Kampagne 2018 aber ist eine wichtige Etappe auf diesem Weg. Sie soll uns ermuntern, konkrete Aktionen zu planen, die Inspirationsquelle sind, gleichzeitig aber auch einladen, an dieser Entwicklung teilzunehmen, um Modelle einer nachhaltigen Lebensweise zu realisieren und auch umzusetzen.