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Hungertuch

Auf dem Hungertuch verschmelzen Erde und Brot auf einem kosmischen Hintergrund miteinander. Es entsteht ein «Erdenbrot». Die Künstlerin sagt dazu: «Beides ist für die Menschheit wesentlich für deren Existenz. Ohne Erde kein Korn, ohne Korn kein Brot. Jedoch – Messer und Gabel liegen neben dem Erdenbrot bereit, um es zu verzehren. Das Besteck ist Einladung und Bedrohung zugleich. Wird das Brot angeschnitten, so auch der Planet Erde.» Diese Überlegungen führen zu folgenden Fragen: Wer verzehrt die Welt? Wer ernährt, und wer wird ernährt? Wer wird gesättigt, und wessen Zukunft wird gefressen? Die ungewohnte Ansicht der Erde kann uns Hinweise auf die Beantwortung dieser Fragen geben. Während Nordamerika stellvertretend für den Globalen Norden von der Sonne hell erleuchtet wird, sind die Umrisse von Südamerika (Globaler Süden) nur noch schwach im Schatten und im Brot zu erkennen. Gelingt es, die Weltbevölkerung gesund zu ernähren und die Erde zu bewahren? Und wer sollte das tun, wenn nicht wir – hier und heute? Das Hungertuch zeigt ein Originalwerk. Eine am PC entstandene Collage wurde von der Künstlerin in einem kreativen Prozess mit Acrylfarbe auf Gewebe gemalt.

Impulse zum Hungertuch

Der Blick auf das Hungertuch zeigt: Es ist Zeit zu handeln, Zeit zu erwachen und sich dem Leben zu stellen! Wege gibt es viele. Einer geht über die Versöhnung – mit mir selbst, mit anderen, mit Gott und mit der Welt. Die Feier «Versöhnt mit Josef» hilft uns dabei.

Eine Versöhnungsfeier

Josef ist ein Träumer. Doch seine Brüder werfen ihn zurück ins Leben, er bekommt die harte Realität am eigenen Körper zu spüren. Aber seine Geschichte im Alten Testament zeigt auch: Wandlung ist möglich. Versöhnung ist möglich. An ihm, durch ihn und mit Gott an seiner Seite für Menschen in Not. 

Finden sich die Nöte unserer Zeit nicht alle in der Josefsgeschichte? Gier, Egoismus, Hunger, Neid, Eifersucht, Elend, Naturkatastrophen und ungleiche Verteilung? 

Die Feier «Versöhnt mit Josef» beginnt mit dem Gedicht «Vorsorge für Nahrung» von Andreas Knapp. Musik lädt ein, das Gehörte wirken zu lassen. 

Der Blick fällt auf das Hungertuch «Das grosse Fressen» von Konstanze Trommer. Mit Fragen nähern wir uns den Parallelen zu Josef im Alten Testament an – Parallelen, die auch im Leben der Mitfeiernden gefunden werden können. Damit Zukunft für alle möglich wird, brauchen wir Versöhnung. Drei Sprecher:innen stellen Fragen zum Nachdenken, die den Weg dorthin öffnen wollen. 

Die Feier ermöglicht uns ein Innehalten mitten in der Fastenzeit mit Musik, Stille, Vergebungsbitte, Gesang, dem Segen Gottes – und macht uns bereit zu neuem Tun! 

Autorin: Marion Grabenweger, katholische Seelsorgerin, Effretikon 

Meditationsheft

Die Texte in unserem äusserst beliebten Meditationsheft zum Hungertuch wurden dieses Jahr von Andreas Knapp, Mitglied der Ordensgemeinschaft der «Kleinen Brüder vom Evangelium» geschrieben. Andreas Knapp lebt in Leipzig und engagiert sich in der Flüchtlingsarbeit.

Das Meditationsheft ist sowohl in Print wie auch digital auf sehen-und-handeln.ch/hungertuch erhältlich.